Rückt der errechnete Geburtstermin in greifbare Nähe, wird es höchste Zeit die Kliniktasche zu packen.
Egal, ob du im Krankenhaus, Geburtshaus oder zu Hause entbinden möchtest, die fertige Kliniktasche sollte jederzeit einsatzbereit sein. Warum auch für eine Hausgeburt packen? Nun, es kann durchaus passieren, dass du doch ins Krankenhaus musst und dann wäre es ziemlich stressig unter den Wehen noch hektisch ein paar Sachen einzupacken. Am besten ist es, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
In diesem Beitrag zeige ich dir, was du in deine Kliniktasche packen solltest und gebe dir ein paar Tipps mit auf den Weg. Am Ende findest du eine Checkliste, die du ganz einfach ausdrucken und abhaken kannst.
Inhaltsverzeichnis
Wann sollte die Kliniktasche gepackt werden?
Statistisch gesehen kommen nur etwa 3-4 % der Babys zum errechneten Geburtstermin auf die Welt. Während die meisten Babys nur ein paar Tage früher oder später kommen, haben es einige Kinder besonders eilig. Daher solltest du deine Kliniktasche frühzeitig, am besten zwischen der 32. und 34. Schwangerschaftswoche packen. Bis zur 36. Schwangerschaftswoche sollte die Tasche auf jeden Fall fertig sein.
Bekommst du mehrere Kinder, empfiehlt es sich, mit dem Packen schon zwischen der 28. und 30. Schwangerschaftswoche zu beginnen.
Welche Tasche eignet sich als Kliniktasche?
Ein Patentrezept gibt es hier nicht. Die Tasche sollte groß genug sein, damit du deine Utensilien und die deines Babys bequem darin verstauen kannst. Sie sollte aber nicht zu groß sein, da in den Krankenhauszimmern oft nur ein begrenztes Platzangebot herrscht und auch die Schränke nicht besonders groß sind. Gerade in Mehrbettzimmern würden große Koffer nur stören.
Empfehlenswert sind daher mittelgroße Reisetaschen, Sporttaschen, Weekender oder kleine Rollkoffer.
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Es ist durchaus empfehlenswert, 2 kleinere Taschen zu packen – eine für die Zeit im Kreißsaal und eine für die Zeit auf der Wochenbettstation, falls du das Krankenhaus nicht direkt nach der Geburt verlassen möchtest oder kannst.
Egal, ob eine Tasche oder zwei, in jedem Fall solltest du deinem Partner (oder demjenigen, der dich zur Geburt begleitet) vorher zeigen, wo er die für die Geburt relevanten Dinge in der Tasche findet. Das können frische Socken, bestimmte Snacks, die Lieblingsmusik, eine kuschelige Jacke oder ähnliches sein. So muss der Begleiter nicht in der Tasche herum wühlen und lange suchen.
Während der Geburt befinden sich Frauen in einer völligen Ausnahmesituation und da können solche Kleinigkeiten schnell in einem handfesten Streit enden.
Was kommt in die Kliniktasche?
Hier gilt die Devise: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Schließlich bist du nur ein paar Tage im Krankenhaus und notfalls kann dir dein Partner fehlende Dinge später noch vorbeibringen.
Wichtige Dokumente und Unterlagen
- Mutterpass
- Krankenversicherungskarte
- sofern vorhanden: Allergiepass
- sofern vorhanden: Einweisungsschein vom Gynäkologen
- Personalausweis
- sofern gewünscht: individueller Geburtsplan
Sollte deine Geburtsklinik die Anmeldung beim Standesamt für dich übernehmen, brauchst du weitere Dokumente:
- bei verheirateten Paaren: Familienstammbuch (sofern vorhanden) bzw. Heiratsurkunde
- bei ledigen Paaren: Geburtsurkunde der Mutter und ggf. Geburtsurkunde des Vaters, die Vaterschaftsanerkennung und die Sorgerechtserklärung (am besten schon vor der Geburt beim Jugendamt klären)
Lege für deine Dokumente eine Mappe an und packe diese ganz oben in die Kliniktasche. So hast du alles beisammen und nichts geht verloren.
Da du viele der Dokumente vor der Geburt noch brauchst, solltest du dir eine kleine Checkliste auf die Mappe legen, auf der vermerkt ist, welche Dinge vor der Fahrt in die Klinik noch eingepackt werden müssen.
Für die Geburt
- 1-2 weite, bequeme T-Shirts oder Nachthemden, die ruhig schmutzig werden dürfen (falls du die Patientenhemden vom Krankenhaus nicht anziehen möchtest) → am besten knielang, um sich etwas angezogener zu fühlen, da man zum Ende der Geburt keine Unterhosen mehr an hat
- 2 Paar dicke, warme Socken → kalte Füße hemmen die Wehen!
- 1 weite, bequeme Hose
- Bademantel für Spaziergänge über den Gang
- Haus- oder Badeschuhe (am besten abwaschbar) → in diese solltest du schnell und ohne Hilfe hinein schlüpfen können
- Haargummis, falls du lange Haare hast
- Lippenpflege → durch die Atmung werden die Lippen schnell trocken und spröde
- Brille (falls du Kontaktlinsen trägst → diese sollte man während der Geburt nicht tragen)
- Snacks und Getränke zur Stärkung
- Sporttrinkflasche oder Strohhalm mit Knick → damit du in jeder Position ganz einfach trinken kannst
- persönliche Gegenstände: Handy, Kamera etc.
- ggf. Lieblingsmusik
- ggf. Massageöl
- ggf. Bikinioberteil → falls du in die Badewanne möchtest (ohne geht natürlich auch)
- ggf. rotes Handtuch, in dass das Baby direkt nach der Geburt gewickelt wird → soll das Baby an den Mutterleib erinnern und so beruhigen und den Start ins Leben erleichtern
Für deinen Partner / Begleiter
- bequeme Wechselkleidung → falls es länger dauert oder die Sachen unter der Geburt dreckig werden
- Hausschuhe oder andere bequeme Schuhe
- kleine Waschtasche
- Snacks und Getränke zur Stärkung
- Smartphone bzw. Kamera + ggf. Ladegerät
Für den Aufenthalt auf der Wochenbettstation
- bequeme Kleidung für 3-4 Tage, die dir im 6. / 7. Schwangerschaftsmonat gepasst hat → bei T-Shirts am besten welche, die sich vorne öffnen lassen
- 2-3 Nachthemden oder Schlafanzüge, die sich zum Stillen vorne öffnen lassen
- 2 Still BHs → 2 Nummern größer als vor der Schwangerschaft
- warme Socken
- bequeme Unterhosen, in die große Binden hinein passen → kochfest oder zum Wegwerfen (bei Kaiserschnitt Geburten darauf achten, dass die Unterwäsche nicht auf die Narbe drückt)
- Beutel für die Schmutzwäsche
- bequeme Kleidung für die Heimfahrt
- Kulturbeutel mit den üblichen Pflegeprodukten, die man auch zu Hause verwendet → möglichst duftneutral
- Bargeld / Münzen für den Snackautomaten
- Smartphone + Ladekabel
- persönliche Dinge zum Wohlfühlen → Bücher, Zeitschriften, Fotos etc.
- ggf. Notizbuch und Stift → falls du dir nach der Geburt die wichtigsten Erinnerungen aufschreiben möchtest
- ggf. kleines, batteriebetriebenes Nachtlicht → damit du beim nächtlichen Füttern nicht das grelle Zimmerlicht anmachen musst
- Handtücher und Waschlappen (stellen nicht alle Krankenhäuser zur Verfügung)
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Falls du die Produkte von der Klinik nicht verwenden möchtest:
- weiches Toilettenpapier → im Krankenhaus gibt es oftmals nur einlagiges, raues Toilettenpapier
- Hygienebinden* für starke Blutungen
- Stilleinlagen
- Brustwarzensalbe (z. B. Lanolin-Creme*)
Für dein Baby
- Kleidung für die Heimfahrt in Gr. 56 → Body, Pullover, Strampler, Socken, Jäckchen und Mütze je nach Jahreszeit (Ruhig auch eine Garnitur in Gr. 50 und 62 zu Hause bereit legen. Diese kann der Partner mitbringen, falls Gr. 56 nicht passen sollte.)
- Spucktücher
- Babyschale für die Autofahrt und eine Baby Decke bei kalten Temperaturen → Die Babyschale bringt der Partner erst zur Abholung von Mutter und Kind mit.
- bei einer längeren Heimfahrt ggf. Wickeltasche mit den wichtigsten Utensilien
Für die Zeit im Krankenhaus bekommst du für dein Baby in der Regel alles Wichtige von der Klinik gestellt: Kleidung, Schlafsäcke, Windeln, Feuchttücher, Spucktücher und ggf. Babynahrung. Solltest du dir unsicher sein, ob dies in deiner Wunschklinik auch so ist, frage vorab nach.
Wenn du möchtest, kann du auch deine eigenen Produkte mitbringen. Achte nur bei der Kleidung darauf, dass sie nicht in die Klinikwäsche gelangt und dann spurlos verschwindet.
Kliniktasche für einen Kaiserschnitt packen
Kommt dein Baby per Kaiserschnitt auf die Welt, gibt es kleinere Besonderheiten, die du beim Packen deiner Kliniktasche beachten solltest.
Da man nach einem Kaiserschnitt ein paar Tage länger im Krankenhaus bleibt, als bei einer vaginalen Geburt, solltest du darauf achten, genügend Wechselwäsche einzupacken.
Um die Narbe nicht zu reizen, empfiehlt es sich Hosen und Unterwäsche anzuziehen, die über den Bauchnabel reichen und locker sitzen. Am besten nutzt du Kleidungsstücke aus Baumwolle. Für den Heimweg kannst du eine Umstandshose tragen.
Kliniktasche packen – Checkliste
Zum Abschluss habe ich dir noch eine Checkliste für deine Kliniktasche zusammen gestellt, die du ganz einfach ausdrucken und abhaken kannst:
Download (PDF Datei)
Im Übrigen stellen auch viele Geburtskliniken eine Checkliste für die Kliniktasche bereit, an denen du dich orientieren kannst. Hier findest du insbesondere verlässliche Informationen dazu, welche Dokumente und Utensilien du für die Geburt und den anschließenden Aufenthalt mitbringen musst. Am besten schaust du direkt einmal auf der Homepage deiner Wunschklinik nach.
Habe ich noch etwas wichtiges vergessen? Dann lasse es mich doch gerne in den Kommentaren wissen!
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