Die ersten Schwangerschaftsanzeichen – Bin ich schwanger?

Frau mit Schwangerschaftstest, die sich glücklich den Bauch hält

Du wünschst dir ein Baby und fragst dich, ob es in diesem Zyklus geklappt hat? Vielleicht spürst du ein paar Veränderungen in deinem Körper, kannst sie aber nicht richtig deuten? In diesem Beitrag liste ich dir die ersten Schwangerschaftsanzeichen auf, mit denen du herausfinden kannst, ob du schwanger bist oder nicht.

Bitte beachte, dass sich die Symptome von Frau zu Frau unterschieden und längst nicht alle Frauen alle Symptome haben. Es gibt auch durchaus Frauen, bei denen sich gar keine Schwangerschaftsanzeichen zeigen. Mehr Klarheit bringt der Schwangerschaftstest, der ab Ausbleiben der erwarteten Periode aussagekräftig ist. Gewissheit kann dir letztendlich aber nur der Besuch beim Frauenarzt geben.

Am Ende des Beitrags verrate ich dir außerdem, welche Schwangerschaftsanzeichen bei mir auftraten.

Wann können erste Schwangerschaftssymptome auftreten?

Die ersten Symptome können auftreten, sobald sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat. Dies geschieht etwa 7 – 10 Tage nach dem Eisprung. Der Körper beginnt nun damit sich umzustellen und das Schwangerschaftshormon HCG zu produzieren.

Bei der Einnistung kann es zu einer leichten Blutung kommen, der sogenannten Nidationsblutung oder Einnistungsblutung. Hervorgerufen wird sie durch eine minimale Verletzung der Gebärmutterschleimhaut. Die Blutung ist nur sehr schwach und meist von hellroter Farbe.

Manche Frauen berichten zudem vom Einnistungsschmerz, der sich als leichtes Ziehen im Unterleib bemerkbar macht.

Rein rechnerisch bist du hier bereits in der 4. Schwangerschaftswoche (SSW), denn die Berechnung der Schwangerschaft beginnt ab dem ersten Tag der letzten Periode.

Frauen mit einem guten Körpergefühl können neben diesen Symptomen jetzt auch die ersten unsicheren Schwangerschaftsanzeichen wahrnehmen. Die Ausprägung variiert von Frau zu Frau.

Unsichere Schwangerschaftsanzeichen

Die unsicheren Schwangerschaftsanzeichen beruhen lediglich auf den Empfindungen der Frauen und sind kein eindeutiges Indiz für eine Schwangerschaft. Sie sind nicht schwangerschaftsspezifisch und können auch durch andere Faktoren wie Stress oder Krankheiten verursacht werden.

Zu den unsicheren Schwangerschaftsanzeichen zählen:

  • Übelkeit & Erbrechen
  • Empfindliche Brüste & dunklere Brustwarzen
  • Bleierne Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Gesteigerter Harndrang / Häufiges Wasserlassen
  • Vermehrter Ausfluss
  • Veränderter Geruchs- und Geschmackssinn
  • Blähungen oder Verstopfungen
  • Unterleibsschmerzen & Krämpfe
  • Schwindel und Kreislaufprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Stimmungsschwankungen
  • Vermehrter Speichelfluss

Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit und Erbrechen zählen ohne Zweifel zu den bekanntesten Schwangerschaftssymptomen. Sie treten etwa ab der 5. SSW auf. Bei manchen Frauen kommt sie früher, bei anderen später. Manche Frauen werden gänzlich verschont. Andere Frauen leiden schwer darunter.

Bei der sogenannten Hyperemesis gravidarum ist die Übelkeit besonders stark und es kommt zu häufigem, heftigem Erbrechen. Betroffene Frauen müssen ärztlich beobachtet und gegebenenfalls im Krankenhaus behandelt werden, da eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und Nährstoffen nicht gewährleistet ist.

Obwohl man oftmals von der typischen Morgenübelkeit spricht, kann die Übelkeit ganztägig auftreten und in ihrer Ausprägung im Tagesverlauf variieren.

Bei den meisten Frauen verschwindet die Übelkeit bis zur 12. SSW. Bis spätestens zur 16. SSW sollte die Übelkeit dann bei allen verschwunden sein.

Empfindliche Brüste & dunklere Brustwarzen

Bereits wenige Tage nach der Empfängnis verändern sich die Brüste, um sich auf die spätere Milchproduktion vorzubereiten. Sie werden größer und fangen an zu spannen. Damit einher geht oftmals eine Berührungsempfindlichkeit. Selbst kleinere Berührungen können dann sehr unangenehm sein.

Auch die Brustwarzen verändern sich. Sie werden größer und durch die verstärkte Pigmentierung dunkler. Das soll gewährleisten, dass das Neugeborene später den Weg zur Nahrungsaufnahme besser findet.

Bleierne Müdigkeit und Abgeschlagenheit

Ein sehr häufiges und mitunter ziemlich anstrengendes Symptom im 1. Trimester ist eine bleierne Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Man fühlt sich permanent, als hätte man die Nächte durchgemacht.

Hervorgerufen werden sie durch die vielen körperlichen Veränderungen, die nun stattfinden. So wird die Produktion des Gelbkörperhormons Progesteron stark angekurbelt, der Stoffwechsel verändert sich, das Blutvolumen nimmt zu, der Blutdruck fällt und die Plazenta muss gebildet werden.

Im 4. Monat verschwindet die Müdigkeit in der Regel wieder, bevor sie gegen Ende der Schwangerschaft erneut auftritt.

Gesteigerter Harndrang / Häufiges Wasserlassen

Progesteron ist nicht nur für die Müdigkeit mit verantwortlich, sondern auch für einen gesteigerten Harndrang. Durch das Hormon wird die Blasenmuskulatur entspannt, was dafür sorgt, dass man bereits auf die Toilette muss, obwohl die Blase noch gar nicht richtig gefüllt ist. Auch die allgemein stärkere Durchblutung des Beckens trägt ihren Teil dazu bei.

Diese Symptomatik kann bereits 2 – 3 Wochen nach der Empfängnis auftreten.

Im späteren Verlauf der Schwangerschaft drückt dann die wachsende Gebärmutter auf die Blase.

Vermehrter Ausfluss

Schon zu Beginn der Schwangerschaft kann es zu vermehrtem Ausfluss kommen. Schuld sind auch hier die Hormone. Sie sorgen für eine stärkere Durchblutung der Scheidenschleimhaut, wodurch mehr Flüssigkeit nach außen abgegeben wird.

Der Ausfluss sollte farblos oder weiß und geruchslos sein. Kommen Beschwerden (farbiger Ausfluss, Juckreiz oder Blutung) hinzu, sollte der Frauenarzt aufgesucht werden, um eine Infektion auszuschließen.

Veränderter Geruchs- und Geschmackssinn

Ein weiteres Anzeichen für eine Schwangerschaft können ein veränderter Geruchs- und Geschmackssinn sein.

So kann es passieren, dass bestimmte Gerüche von einem auf den anderen Tag unerträglich sind. Oder man ehemals lieb gewonnene Speisen plötzlich nicht mehr essen kann, dafür aber andere Speisen und Getränke, welche man sonst nie konsumiert hat, richtig lecker findet.

Manche Frauen berichten zudem von einem metallischen Geschmack im Mund.

Blähungen oder Verstopfungen

Es kann schon früh in der Schwangerschaft zu Verdauungsproblemen kommen. Schuld ist auch hier die erhöhte Progesteron Produktion, die für eine Entspannung der Darmmuskulatur sorgt. Dadurch wird der Darm träge und es kann zu Verstopfungen kommen.

Damit einher gehen oftmals unangenehme Begleitsymptome wie Blähungen oder im schlimmsten Fall Hämorrhoiden, die durch das verstärkte Pressen entstehen können.

Abhilfe schafft viel Trinken, regelmäßige Bewegung, eine ballaststoffreiche Ernährung, Trockenobst oder Magnesium.


Exkurs Magnesium:

Normalerweise bekommt man Magnesium verschrieben, um vorzeitige Wehen oder Wadenkrämpfe zu bekämpfen. Meine Frauenärztin hat mir Magnesium schon in der Frühschwangerschaft verschrieben, um „Ruhe in die Gebärmutter zu bringen“. Außerdem helfen die Tabletten sehr gut gegen die Schmerzen der Mutterbänder. Sie empfahl mir eine Dosis von 300 mg – 600 mg täglich, je nach Empfinden.

Ein positiver Nebeneffekt ist, dass Magnesium die Verdauung wieder ein bisschen ankurbelt, da es eine leicht abführende Wirkung hat. Richtig dosiert kann es so den Verstopfungen entgegen wirken. Nimmt man zu viel Magnesium, bekommt man allerdings Durchfall. Hier muss die Dosis wieder reduziert werden.

Unterleibsschmerzen & Krämpfe

Unterleibsschmerzen und Krämpfe kommen in der Frühschwangerschaft häufig vor.

Hervorgerufen werden sie durch eine gesteigerte Durchblutung der Gebärmutter. Außerdem muss sich die Muskulatur der Gebärmutter erst richtig im Becken einstellen. Auch die Belastung der Mutterbänder verursacht ziehende Schmerzen, die mitunter ziemlich heftig sein können.

Sollten die Schmerzen überperiodenstark werden, empfiehlt sich ein Besuch beim Frauenarzt.

Schwindel und Kreislaufprobleme

Auch Schwindel und Kreislaufprobleme gehören zu den unsicheren Schwangerschaftsanzeichen und sind in der Frühschwangerschaft keine Seltenheit. Immerhin leistet der Körper nun Schwerstarbeit.

Auslöser für diese Symptomatik sind zum einen die hormonelle Umstellung und zum anderen ein niedriger Blutdruck, mit denen die Schwangeren insbesondere in den ersten Monaten zu kämpfen haben. Der Körper muss sich erst auf das veränderte Blutvolumen einstellen.

Ein niedriger Blutzuckerspiegel kann ebenfalls zu Schwindel führen. Hier hilft es meist eine Kleinigkeit zu essen.

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen treten oft im Zusammenhang mit Übelkeit und Müdigkeit auf. Bei Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft unter Kopfschmerzen litten, können sich die Schmerzen verstärken.

Auslöser sind auch hier hormonelle Veränderungen. Nach dem 1. Trimester verschwinden die Kopfschmerzen oft spontan.

Sollten die Schmerzen zu stark werden, frage deinen Frauenarzt, welche Schmerzmittel für dich geeignet sind. Auf eigene Faust sollte man in der Schwangerschaft keine Medikamente nehmen.

Stimmungsschwankungen

Ebenfalls durch hormonelle Veränderungen ausgelöst sind Stimmungsschwankungen und eine starke Emotionalität, die etwa ab der 6. SSW auftreten können.

Es ist keine Seltenheit, dass sich die Stimmung nun innerhalb weniger Minuten von glücklich zu traurig ändert oder umgekehrt.

Vermehrter Speichelfluss

Eine äußerst lästige Begleiterscheinung in der Frühschwangerschaft ist ein vermehrter Speichelfluss. Er tritt oft in Kombination mit Übelkeit und Erbrechen auf.

Als Hauptverursacher gilt Stress.

Wahrscheinliche Schwangerschaftsanzeichen

Wahrscheinliche Schwangerschaftsanzeichen sind in der Regel schwangerschaftsspezifisch und daher nur selten oder gar nicht auf andere Ursachen zurückzuführen.

Zu den wahrscheinlichen Schwangerschaftsanzeichen gehören:

  • Ausbleiben der Periode
  • positiver Schwangerschaftstest
  • erhöhte Basaltemperatur

Ausbleiben der Periode

Das Ausbleiben der Periode ist ein deutlicher Hinweis für das Vorliegen einer Schwangerschaft, zumindest wenn die Periodenblutung regelmäßig kommt.

Allerdings können Faktoren wie Stress oder Krankheiten den Zyklus durcheinander bringen und die Menstruation verzögern. Ob eine Schwangerschaft vorliegt, kann daher nur ein Schwangerschaftstest oder der Besuch beim Frauenarzt klären.

Positiver Schwangerschaftstest

Ein positiver Schwangerschaftstest liefert ebenfalls einen deutlichen Hinweis auf das Vorliegen einer Schwangerschaft, denn der Test misst den Anteil des Schwangerschaftshormons HCG im Urin und fällt nur positiv aus, wenn sich das Hormon im Urin nachweisen lässt. Die Bildung von HCG geschieht ausschließlich in der Schwangerschaft.

Ab Ausbleiben der Periode gelten die handelsüblichen Schwangerschaftstests als sicher. Wird der Test zu früh durchgeführt, kann er ein falsch negatives Ergebnis anzeigen.

Alternativ kann der Frauenarzt das Blut untersuchen. Hier lässt sich das HCG früher nachweisen.

Da das Vorhandensein von HCG aber nicht auf eine intakte Schwangerschaft schließen lässt, gilt ein positiver Schwangerschaftstest nur als wahrscheinliches Schwangerschaftsanzeichen.

Erhöhte Basaltemperatur

Frauen, die regelmäßig vor der Schwangerschaft ihre Basaltemperatur (Körperwärme nach dem Aufwachen ohne körperliche Belastung) gemessen haben, können anhand ihrer Temperaturkurve auswerten, ob eine Schwangerschaft vorliegen könnte.

Die Basaltemperatur liegt zwischen 36,5°C und 37°C und sinkt vor und während der Periode. Ist die Basaltemperatur jedoch mindestens 18 Tage lang erhöht (0,2°C – 0,6°C hö­her als vor dem Ei­sprung), kann dies auf eine Schwangerschaft hinweisen.

Sichere Schwangerschaftsanzeichen

Sichere Schwangerschaftsanzeichen sind medizinisch feststellbar und gehen direkt vom Kind aus, können das Vorhandensein eines heranwachsenden Babys im Bauch also zweifelsfrei nachweisen.

Zu den sicheren Schwangerschaftsanzeichen gehören:

  • Nachweis der Fruchtblase mit Embryo per Ultraschall
  • Nachweis embryonaler Herzaktionen per Ultraschall
  • Hören fetaler Herztöne
  • Spürbare Kindsbewegungen
  • Tastbarkeit von Körperteilen des Babys durch die Bauchdecke

FAQ

Welche Schwangerschaftsanzeichen hatte ich?

Ich gehörte zu den Frauen, die quasi direkt ab Einnistung die ersten Schwangerschaftsbeschwerden hatte.

Es fing an mit starker Übelkeit und das rund um die Uhr (zum Glück ohne Erbrechen). Essen war in der Zeit wirklich schwierig, aber umso leerer der Magen wurde, umso schlimmer wurde die Übelkeit. Besonders nachts hat sie mich daher richtig gequält. Dazu kam eine extreme Müdigkeit. Das Ganze hielt ungefähr 5 Wochen an. In der Zeit konnte man mit mir nichts anstellen. Ich lag überwiegend auf der Couch herum und habe gehofft, dass die Zeit schnell vorbei geht.

Dazu kamen dann Unterleibsschmerzen, Verstopfung, verstärkter Harndrang und viele Pickel.

Aufgrund von Blutungen musste ich schließlich Progesteron nehmen, was diverse Beschwerden nochmal deutlich verstärkte.

In der 8. SSW wurden dann die ersten Lebensmittel eklig (Sellerie, Zucchini, Süßkartoffeln und weitere) und ich bekam vermehrt Appetit auf ungesunde Lebensmittel.

Nachdem die Übelkeit in der 9. SSW endlich verschwand, kam sie in der 11. SSW nochmal wieder. In der Woche hatte ich auch mehr mit Müdigkeit zu kämpfen. Dazu kamen fiese Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden.

Ganz bilderbuchmäßig gingen alle Symptome ab der 12. SSW schlagartig zurück und mit Beginn der 14. SSW fühlte ich mich plötzlich gar nicht mehr schwanger. Das war auf der einen Seite sehr ungewohnt, auf der anderen Seite aber eine große Erleichterung.


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